NDT

Die zweite Haut




Eine Alternative bei der Instandsetzung von Flachdächern



Dachsanierungen kosten eine Menge Geld. Die Entsorgungskosten für das alte Dach sind dabei ein nicht unbeträchtlicher Faktor. Aber müssen aufwändige Demontage und Entsorgung wirklich sein?

Fachleute schätzen ein, dass zur Zeit in Deutschland mehrere Millionen Quadratmeter Dachfläche zur Sanierung anstehen. Die Erneuerung der Dächer ist zwar durch den Gesetzgeber vorgegeben, für kleinere und mittelständische Unternehmen sind die Kosten jedoch oft nahezu unerschwinglich.

Aber muss das oft marode Wellplatten oder Teerpappe-Flachdach denn unbedingt teuer entsorgt werden? Lässt es sich nicht als Basis für einen neuen Aufbau nutzen? Diese Idee führte zu einem Systemkonzept, das auf dem Einbau von sogenannten  First-Traufen-Paneelen beruht. Die Paneele, wahlweise aus verzinktem Blech oder Edelstahl, werden mit speziellen Befestigungselementen auf dem Dach verankert. Dabei bleibt die darunter liegende alte Dachhaut unbeschädigt. Die zusätzliche Belastung des vorhandenen Daches durch die Paneele liegt nach Flerstellerangabe bei 5,5 kg/m2, die Paneele selbst sind mit etwa 300 kg/m2 belastbar. Sie bilden eine neue, zweite Dachhaut, die neben technischen auch finanzielle Vorteile bietet. Die Aufwändungen für eine Sanierung - etwa bei einem Flachdach mit Wellasbestzementplatten, Profil 5 - liegen für 1.000 m2 Fläche bei etwa 125.000 Euro. Bei der Instandsetzung mit Paneelen entfallen die Abriss- und Entsorgungskosten, außerdem können die Aufwändungen nach dem NDT-System als direkte Kosten steuerlich geltend gemacht werden. Nach Angaben des Herstellers beträgt die Flächen-Montagezeit für 1.000 m2 etwa 150 Arbeitsstunden, als Werkzeuge reichen Akku-Schrauber und Hammer. Die Paneele sind Teil eines nach dem Baukastenprinzip aufgebauten Systems, das noch weitere Optionen für Eigentümer von Ge-bäuden mit Wellplatten- oder Teer-pappe-Flachdächern bietet. Über ein 22-mm-PE-Steckschlauchsystems läs¬st sich die Dachfläche im Sommer als Quelle für Warmwasser nutzen - mit den entsprechenden Zuschüssen für alternative Energiegewinnung. Der Druck der Wasserleitung ist dazu ausreichend, auch wenn man die Schläuche als Sprinkler benutzen will. Wer noch keine komplette Sanierung vor-hat, kann die Alu-Sicherheitslauf-planken, von der Berufsgenossenschaft geprüft und zugelassen, für erste Inspektionen installieren lassen. Und als Krönung des Systems gibt es eine neu entwickelte Begrünungs- Ausrüstung für Wellplattendächer. Dabei wird das Metallpaneel mit Spezialsubstrat und einer Netzabdeckung zum Dachgarten. Bei Bedarf kann man es über integrierte Sprinkler bewässern. Da Gründächer zur Verrechnung mit den Kosten für die Regenwasserabgabe zugelassen sind, erweitert dieses System gegebenenfalls auch den finanziellen Spielraum der Eigentümer.

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